Kupferkabel, Verlegekabel oder Twisted-Pair-Kabel? Den Überblick behalten im Kabel-Dschungel

Je nach Anwendungsgebiet und Branche haben sich im Sprachjargon unterschiedliche Begriffe für denselben Kabeltyp etabliert. Was der Elektroinstallateur vielleicht häufiger als Verlege- oder Installationskabel bezeichnet, nennt manch ein Hersteller übergreifend eher Kupferdatenkabel. Wir möchten den Kabelsalat entwirren und Licht ins Dunkel bringen. Was steckt hinter den einzelnen Begriffen? Wie werden sie kategorisiert?

Im Kern steckt immer Kupfer
Ob Patchkabel, Verlegekabel oder Twisted-Pair-Kabel – in all diesen Fällen kann es sich um Kupferdatenkabel handeln, aber nicht bei jedem ist es zwangsläufig so. Bei Patch- und Verlegekabeln kann auch von Glasfaserdatenkabeln (LWL-Kabel) die Rede sein, hier muss ein Blick auf das konkrete Anwendungsgebiet geworfen werden. Twisted-Pair-Kabel sind hingegen stets Kupferdatenkabel. Diese werden umgangssprachlich häufig verkürzt nur als Kupferkabel bezeichnet. Jedoch können diese Kabel weitaus mehr und sollten korrekterweise als Kupferdatenkabel bezeichnet werden, sofern sie auch für die Datenübertragung in Netzwerken genutzt werden, was meist der Fall ist.

Verdreht: Twisted-Pair-Kabel
Ein Kupferdatenkabel setzt sich aus mehreren verdrillten Kupferadern im Kern zusammen. Verdrillen bezeichnet das ineinander Winden einer Ader mit einer anderen Ader über die gesamte Kabellänge. Daher stammt auch die oftmals synonym genutzte Bezeichnung Twisted-Pair-Kabel. Meist werden vier-paarige Kabel eingesetzt. Ein Kupferdatenkabel leitet elektrische Ströme und ist mehrfach isoliert. Die häufigsten Anwendungsgebiete finden sich in der Telekommunikations-, Nachrichtenübertragungs- und Computertechnik wieder. Kupferdatenkabel sind gerade in der Netzwerktechnik sehr beliebt, da sie die Voll-Duplex Datenübertragung ermöglichen. Diese kann Daten gleichzeitig senden und empfangen. Auch Halb-Duplex-Übertragungen, wo Senden und Empfangen sich abwechseln, werden unterstützt.

Kupferdatenkabel werden in neun Kategorien, entsprechend ihres Leistungsvermögens, ihrer Bandbreiten und Übertragungsgeschwindigkeiten, unterteilt. Diese beziehen sich auf spezielle Anforderungsprofile. Allerdings sind die Kategorien 1 bis 4 von der Leistungsfähigkeit nicht mehr zeitgemäß und somit kommerziell irrelevant. Gängig sind Kupferdatenkabel in den Kategorien 5e bis 8. Am häufigsten verbreitet sind Kabel der Kategorie 7. Diese eignen sich mit einer standardmäßigen Geschwindigkeit von 10 Gbit/s branchenübergreifend für sehr viele unterschiedliche Anwendungsgebiete. Mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 40 Gbit/s sind die Cat-8-Kabel derzeit die schnellsten Kabel auf dem Markt.

Verbaut: Verlegekabel und Installationskabel
Bei Verlege- oder Installationskabeln ist der Name bereits Programm. Es handelt sich um Kabel, die fest installiert beziehungsweise verbaut werden und daher wenig bis nicht bewegt werden. Da Kupferdatenkabel zu den häufigsten und bis dato gängigsten Verlege- oder Installationskabeln gehören, werden diese teilweise synonym verwendet. Jedoch kann es sich dabei auch um LWL-Datenkabel handeln, sofern diese im Kern Glasfasern als Lichtwellenleiter enthalten. Eine optische Datenübertragung mittels Glasfasern ermöglicht größere Reichweiten im Vergleich zur elektrischen Übertragung durch Kupferdatenkabel. Hierbei ist stets je nach Anwendungsgebiet und Bedarf zu entscheiden, welche Verkabelungslösung sinnvoll erscheint.

Vernetzt: Patchkabel
Das englische Wort „Patch“ bedeutet übersetzt (zusammen)stecken oder verbinden. Das sagt bereits recht viel über die Funktion dieses Kabeltypus aus, der sich vor allem in der Netzwerk- und Telekommunikationstechnik findet. Patchkabel sind bewegliche Bindeglieder zwischen fest verlegten Installationskabeln und einzelnen Endgeräten. Sogenannte Patchpanels bilden eine Schnittstelle zwischen den festen und den beweglichen Patchkabeln. Auch hier gibt es je nach Anwendungsgebiet zwei Optionen: Kupferpatchkabel mit Kupfer-Adern oder Glasfaser-Patchkabel, die aus Lichtwellenleitern bestehen.

Die BU Multimedia Solutions (MMS) der Prysmian Group produziert und verkauft Glasfaserdaten-, Kupferdaten– und Koaxialkabel. Die Anwendungsgebiete reichen von Kabeln für TV- und Filmstudios und Weitverkehrskommunikation für Schienennetze und in Tunneln bis zu Lichtsignalen, Weichenantrieben und mobiler Kommunikation. Die MMS setzt auf Innovation, um schon heute die Basis für zukünftige Kommunikationslösungen zu legen. Sie liefert passende Kabel, die nahezu jede Kommunikationsanwendung in diesem Bereich abdecken. Der aktuelle Händlerkatalog „Let´s Connect – mit Draka Kabeln“ zeigt das innovative Kabel-Portfolio.